Erektionsstörungen

Fast alle Männer fühlen sich verzweifelt, wenn sie an Erektionsstörungen leiden. Doch es gibt viele Möglichkeiten, diese erfolgreich zu behandeln. Wichtig ist, den Ursachen des Problems auf den Grund zu gehen. Wenn der Penis beim Sex nicht steif werden will, bricht für viele Männer innerlich eine Welt zusammen. Angst, Druck und Zweifel an der eigenen Männlichkeit sind vorprogrammiert. Ein Teufelskreis beginnt. Bestimmt kennen Sie das auch aus anderen Situationen im Leben: Wenn man etwas unbedingt will, klappt es erst recht nicht. Das Problem wird meist noch verschärft, weil die wenigsten Männer sich mit dieser „heiklen Sache“ jemandem anvertrauen wollen. Zum Arzt? Wie peinlich, bloß nicht! Dem besten Freund erzählen? Auf keinen Fall, dann stehe ich ja als Versager da! Viele Männer fühlen sich mit Erektionsstörungen deshalb oft über lange Zeit einsam und allein gelassen, Angst und Ratlosigkeit werden immer größer.

Fakt ist: Erektionsstörungen sind absolut keine Seltenheit. Bei Männern über 40 ist mindestens jeder dritte gelegentlich oder regelmäßig davon betroffen. Aber auch viele junge Männer kennen das Problem, denn die Ursachen sind vielfältig.

Oft kommt es zu Problemen in der Partnerschaft. Schwierig ist für betroffene Männer fast immer auch das Gespräch mit der Partnerin. Nicht selten enden „Sexpannen“ mit peinlichem Schweigen. Noch komplizierter wird es, wenn die Partnerin das Problem auf sich bezieht und beleidigt oder verletzt reagiert. Viele Männer ziehen sich nach solchen Erfahrungen zurück und vermeiden jegliche Situationen und Gesten, die zu Sex führen könnten. Früher oder später führt dieses Vermeidungsverhalten dann bei vielen Paaren zu Problemen in der Partnerschaft. In rund 70 Prozent der Fälle sind körperliche Ursachen schuld an einer Erektilen Dysfunktion. Am häufigsten ist die Penisdurchblutung gestört oder die Penismuskulatur geschädigt.

Immer häufiger stecken aber auch psychische Faktoren wie Stress und Angst oder eine dauerhaft ungesunde Lebensweise hinter der Erkrankung.

Durchblutungsstörungen bzw. Begleitkrankheiten, die Durchblutungsstörungen im Körper auslösen, steigern auch das Risiko für Erektionsprobleme. Sehr häufig tritt Erektile Dysfunktion zusammen mit folgenden Krankheiten auf:

Diabetes mellitus

Bluthochdruck

Erhöhte Blutfettwerte

Metabolisches Syndrom

Die Wechseljahre beim Mann: Testosteronmangel

Forschungsergebnisse haben deutlich gezeigt, dass ein hoher Testosteronspiegel eine wichtige Voraussetzung für eine befriedigende Erektion ist. Mit den Lebensjahren sinkt beim Mann der Testosteronspiegel im Blut langsam ab, einige erleben diese hormonelle Umstellung sogar als „Wechseljahre beim Mann“ (Andropause). Sinkt der Hormonspiegel bis unterhalb der Normwerte, kann das durchaus zu Impotenz führen. Haben Männer Erektionsprobleme, sollte deshalb unbedingt auch der Testosteronspiegel bestimmt werden. Neben dem normalen, altersbedingten Abfall des Hormons, können auch noch viele andere Ursachen Testosteronmangel auslösen.

Einige Medikamente lösen als Nebenwirkung Probleme mit der Erektionsfähigkeit aus. Besonders häufig ist das bei bestimmten Betablockern (Medikamente gegen Bluthochdruck) und bei entwässernden und cholesterinsenkenden Mitteln der Fall. Auch Psychopharmaka, z.B. Medikamente gegen Depressionen, können eine Erektile Dysfunktion auslösen.

Heute gibt es bereits zahlreiche Therapieoptionen bei Impotenz bzw. Erektionsstörungen. Abhängig von der Ursache, den Auswirkungen und vom Alter gibt es für jeden Betroffenen die geeignete Therapie. Auf dem Therapieplan können verschiedene Medikamente, eine sexualmedizinische Beratung, aber auch sexualtherapeutische Interventionen stehen. In einzelnen Fällen werden Injektionen in den Schwellkörper oder Vakuumpumpen verabreicht. Sehr selten ist die Implantation einer Penisprothese notwendig.

VORZEITIGER SAMENERGUSS

Vorzeitiger Samenerguss wird auch Ejaculatio praecox genannt. Ungefähr jeder 4. Mann leidet im Laufe seines Lebens irgendwann einmal an vorzeitigem Samenerguss. Die Ejaculatio praecox stellt die häufigste sexuelle Erkrankung des Mannes dar, bei der dieser nicht in der Lage ist, den Zeitpunkt der Ejakulation beim Geschlechtsverkehr selbst zu steuern. Für diese Männer, aber auch deren Partnerinnen, handelt es sich dabei um eine sehr belastende Situation. Trotzdem holen nur 9% aller Betroffenen Hilfe bei einem Urologen.

Da ein vorzeitiger Samenerguss unterschiedliche Ursachen haben kann, ist eine genaue Abklärung durch einen Facharzt für Urologie und Andrologie dringend anzuraten. Im Rahmen eines einfühlsamen Gesprächs mit sexualmedizinischem Hintergrund wird für die betroffenen Männer eine vertrauensvolle Kommunikationsebene hergestellt, auf der sie ohne Schamgefühl ihre Ängste und Sorgen ablegen und sich verstanden fühlen können.

PENISVERKRÜMMUNG

Bei einer Reihe von Patienten kommt es, teils von Geburt an, teils im Laufe des Lebens, während der Erektion zu einem Abknicken des Penis. Diese Veränderung ist meistens mit Schmerzen verbunden, in jedem Fall aber lästig und hinderlich und das nicht nur für den Mann, sondern gelegentlich auch für die Partnerin.

Die oben beschriebene Veränderung ist keinesfalls selten, sie kommt schätzungsweise bei 10% der männlichen Bevölkerung vor. Obwohl eine Krümmung prinzipiell in alle Richtungen auftreten kann, kommt es meist zu einer Abknickung nach oben. Neben einer angeborenen Verkrümmung des Penis (hier liegen wahrscheinlich Fehlentwicklungen im Rahmen des Peniswachstums vor) handelt es sich in der Regel um eine erworbene, d.h. erst im Laufe des Lebens, meist nach dem 40. Lebensjahr auftretende Veränderung.

Ganz sicher sind die Ursachen noch nicht erforscht. Man vermutet aber, dass kleine Verletzungen des Penis während des Geschlechtsverkehrs zu Entzündungen und Vernarbungen führen können. Folge sind dann oft Kalkablagerungen in den Schwellkörpern.

Aber auch genetische Faktoren oder bestimmte Medikamente werden als Ursachen diskutiert.

Narben und Kalkablagerungen führen dann zu einem Elastizitätsverlust der Schwellkörper und damit zu einer zumindest anfangs schmerzhaften Verkrümmung des Gliedes.